Zum zweiten Todestag von Livio

Livio 2015, Foto Lukas Graf

LIEBER LIVIO

nun ist es bereits 2 Jahre her als du aufgehört hast zu fressen, dann nach kurzer Zeit am 23. Dezember mitten in deiner Herde zu Füssen deines besten Freundes Saltarin, bist du wie zu Lebzeiten davon gerannt. Es ist für mich sehr berührend, nach wie vor, was für ein wilder Geist du warst! und ja wirklich! dass du in deinen letzten Minuten deines Lebens meine Nähe gesucht hast, an mein Bein angelehnt bist, bis deine Kräfte nachliessen und du dich hingelegt hast. Das berührt mich als wäre es gestern gewesen!

Im Herbst ereignete sich etwas, was für alle im Nachhinein nochmals Livios Geschichte etwas zurecht rückt. Über Umwege der Sendung «Happy day» haben sich die Vorbesitzer bei uns gemeldet. Eigentlich ging es in der Sendung um Angela Nacht, die vor Jahren dank Happy Day ihr Pflegepferd wieder gefunden hatte. Eigentlich ging es um Elida und Angela, aber Elida gab es nicht ohne Livio. Mit Elida kam Livio zu uns! und wie Röbi Koller so schön fest hielt … oh Livio oder O Livio … wie auch immer, das war auch unser Spruch, unser Ausruf wenn er wieder mal den «Stör» hatte. Und so fand die Familie ihren Livio wieder. Für uns war das sehr erfreulich zu wissen, dass er ein ganz spezielles, eigenes Leben hatte und sicher sehr geliebt seinen Alltag verbringen durfte.

Von seiner Familie soll ich von Herzen ausrichten:

„Ich schätze es sehr wie sie Livio gut behandelt haben und dass es ihm gut ging mit vielen Freunden. Vielen Dank, dieser Abschluss nach doch zu vielen Jahren tut mir nun gut.“

Vielen Dank an die Familie dass wir nochmals etwas teilhaben durften!

nadja maurer und alle Paten, Pferde und Kursteilnehmerinnen, die ihn sehr geschätzt hatten.

Ein wenig Geschichte und Background zu Livio:

Wir bauten ihm einen Stall hinter unserem Haus. Die damalige 3 jährige Tochter lernte zu reiten und fallen auf Livio.

Wir striegelten ihn täglich, machten die Hufe und haben ihm zu essen gegeben mit Rüebli als Leckerli. Im Verlauf merkten wir, dass er noch mehr Auslauf zu Gute hatte als unser Garten und die Spaziergänge. Also redeten wir mit dem befreundeten Bauer um die Ecke. Livio durfte dort auf die Wiese mit den Kühen, so schien es für uns, dass er sich anfreundete mit den Kühen. Er folgte ihnen au Schritt und Tritt, sogar als der Bauer die Kühe rein holte, folgte Livio und war mit ihnen im Stall bis wir kamen und ihn nach Hause holten.

Ja, dieses Pony hörte in der Tat auf das Pfeiffen wie ein Hund.
Der Vater pfiff Richtung Wiese und Livio antwortete stets mit einem lauten Gewieher und galoppierte Richtung Zaun für den gegenseitigen Empfang.

Er war auch ab und an wirklich ein „Lusbueb“ und machte Gabriolen, wie an den Stall zu klopfen bis wir kamen, er lachte dann mit seinem Kopf aus dem Zaun gestreckt.
Er spielte oft mit uns, sogar Fangis lag drin.

Er fand es stets toll, wenn jemand von uns den Stall säuberte, uns zu necken und und jaaaaah in die Quere kommen. Oder wenn er neues Strohgranulat (weiss nicht wie man dem sagt) im Bett bekam und wir es zurecht gerächelt haben mit dem Heu, kam er rein und rollte sich darin 10 Minuten lang bis alles wieder fast rausfiel.

Er kam sogar mal in der „Schnitzelbank“ vor. Unser kleines Dorf fand es amüsant, wenn wir mit ihm unseren täglichen Spaziergang machten. Alle Hündeler, welche uns nicht kannten und uns von weitem sahen, banden Ihren Hund an und waren wütend da unser riiiiesen Hund nicht an der Leine war (oder wir ihn nicht auch an die Leine nahmen) bis sie merkten, dass es kein Hund war, der ihnen da entgegen kam.

Ich denke wir haben unser Bestes getan diese ca. 15 Jahre damit er es schön hat bei uns – auch auf eine andere Art.

Erinnerungsbilder der Familie:

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Eine Antwort zu Zum zweiten Todestag von Livio

  1. Claudia schreibt:

    eine wunderschöne Lebensgeschichte. Ein wunderbares Pony und ein Clown zugleich, musste schmunzeln, das macht das Leben noch etwas interessanter solche Wesen neben und bei sich zu haben.

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